© 2018 Stefan Felbermayer
Die wirtschaftliche Basis des Ortes war im 18. Jh. vor allem der Getreideanbau, vielleicht auch ein wenig Weinbau. Der nahe Schellenhof war als Brauerei zwar ein aufstrebender Betrieb, gehörte aber noch nicht zu Siebenhirten (erst ab 1850). Ein Wirtshaus ist im Ort bereits bekannt, damit war aber nicht die Teufelsmühle gemeint, die sich noch immer außerhalb des Ortes befand.
1683 wurde allem Anschein nach die alte Kirche von den Türken zerstört. Der Müllermeister Friedrich Kieninger hat sich damals als Wohltäter hervorgetan und gilt als neuer Erbauer der Pfarrkirche am Petersbach direkt neben dem heutigen Friedhof. Er starb 1721 und hatte wohl unter der Kanzel seine letzte Ruhestätte gefunden.
Bis 1783 gehörte die Pfarre Siebenhirten zur Zuständigkeit nach Atzgersdorf. In diesem Jahr jedoch gründete man im Zuge der josephinischen Reformen eine eigene Pfarre, die sich jedoch mangels Seelsorgern nicht halten konnte und 1796 wieder aufgelöst wurde.
Im niederösterreichischen Gemeindeschematismus von Eduard Matzenauer für die Jahre 1861 – 1863 wird Siebenhirten mit 575 Einwohnern genannt und zählte damit die wenigsten Einwohner des heutigen Bezirkes. Im späten 19. und zu Beginn des 20. Jh.s kam es zum „Lückenschluss“ zwischen der alten Ortschaft Siebenhirten und der Triester Straße, wo entlang des Weges eine vermehrte Bautätigkeit zu verzeichnen war. Auch die Pfarre Siebenhirten wurde mit Wirksamkeit vom 1.3.1912 wieder neu begründet.
Aus der Zeit zwischen Mitte des 19. und Beginn des 20. Jh.s sind in Siebenhirten
neben der Brauerei Schellenhof zwei Fabriken bekannt: Die „Baumwoll-
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1: Dr. Ferdinand Opll, Liesing, 1982